Musik Hug verleiht Flügel

Eine Verkörperung von Klang

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Freie Strasse in Basel begradigt und im Laufe der Zeit verwandelte sie sich zu einer Einkaufsstrasse. Schon früh bemerkte man, dass man die Leute, die vorbeischlendern mit einer gelungenen Schaufenstergestaltung in den Laden locken konnte. In diesem Sinne wollten wir dem Musikaliengeschäft Musik Hug zu neuer Aufmerksamkeit verhelfen. Unser Interesse bei der Gestaltung lag in der Visualisierung von Musik. Wie sieht eine Schaufenstergestaltung aus bei der man alleine durch die Betrachtung die Musik hört? Und wie können wir die Vorbeischlendernden dazu motivieren, selbst Musik zu machen? Zeitgeschichtliches zur Musik spannte den Bogen über die zwei Schaufenster und den mittigen Eingang. Ein Notenstrom aus alten Musiknoten bis zu moderner Musik flog von der ehemaligen Reparaturwerkstatt mit Klaviatur bis zu den Musikträgern in den Wühlkästen vor dem Schaufenster. Bei genauem Hinschauen in die Spiegel auf den Notenständern, konnte man mit seinen Händen auf der aufgezeichneten Klaviatur selbst spielerisch in die Tasten greifen. Dabei entdeckte, wer genau hinschaute, im Spiegel den versteckten Schriftzug Musik Hug verleiht Flügel. Wer den Laden betrat, hörte einen eigens für die Schaufenstergestaltung kreierter Klangteppich. Die Aufnahmen eines Klavierstimmers bei der Arbeit wurden ergänzt mit Klängen die an einem Flügel entstanden sind, ohne die Tasten zu bedienen.

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit Rosa Bolliger und Sara Pütter, FHNW